100 Jahre alt: Berg-Apotheke in Schenefeld geht auf Zeitreise

VOR ZEHN JAHREN ÜBERNAHMEN ULRICH UND STEFANIE GROTHE DIE BERG-APOTHEKE VON WOLFGANG DRÖBER (RECHTS).
VOR ZEHN JAHREN ÜBERNAHMEN ULRICH UND STEFANIE GROTHE DIE BERG-APOTHEKE VON WOLFGANG DRÖBER (RECHTS).

In diesen Tagen blickt die Berg-Apotheke in Schenefeld auf ihr 100-jähriges Bestehen zurück – und das Apotheker-Ehepaar Ulrich und Stefanie Grothe lädt Kunden und Interessierte von Montag, 21., bis Freitag, 25. September, zu einer Zeitreise mit Vorträgen, Beratung, Ausstellung und Kräuterwanderung sowie zur Geburtstagsparty mit Show- und Mitmachaktionen, Flohmarkt, Mal- und Fotoaktion ein.

Ulrich Grothe übernahm am 1. Mai 2010 die zuvor 46 Jahre lang von Apotheker Wolfgang Dröber geführte Apotheke Am Markt 3 und führt diese seitdem mit seiner Ehefrau unter dem Motto „Neues wird wachsen, Altes wird gepflegt“.

 

Der 57-Jährige versorgt die Einwohner rund um Schenefeld nach eigener Aussage nicht nur mit Medikamenten, sondern auch mit einem offenen Ohr, wachem Geist und großem Herz für alle Anliegen und Fragen rund um die Gesundheit. „Wir versuchen stets, das Traditionelle mit dem Modernen zu verbinden“, sagt Grothe. Er weiß, dass im Laufe der vergangenen 100 Jahre durch Besitzerwechsel, Umzüge und Krisen viel passiert ist. Dennoch sei er immer wieder bestrebt, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen – wie jetzt in Zeiten von Corona. „Wir haben angefangen wieder Desinfektionsmittel herzustellen und unseren Botendienst ausgeweitet, so dass die Versorgung aller Kunden sichergestellt ist“, sagt der Apotheker, dessen Räume sich zum Jubiläum nach einem Umbau noch heller und großzügiger präsentieren.

 

Unterstützung bekommt das 15-köpfige Team um Grothe zudem von „Bertha“: Der Kommissionierer, der das Warenlager automatisiert, entlastet das Team bei den zunehmenden bürokratischen, qualitätsorientierten und warenwirtschaftlichen Aufgaben.

 

„Der Apothekenbetrieb von früher ist mit dem von heute in keinster Weise vergleichbar“, erzählt der frühere Inhaber Wolfgang Dröber und erinnert sich an das Mischen von Wirkstoffen zurück, die Ärzte als Medikament auf einem Rezept verordneten. Schließlich habe es seinerzeit Fertigmedikamente ebenso wenig gegeben wie die Ziehschubladen, in denen die Medikamente heute nach einem Generalalphabet sortiert wurden.

 

Längst hat auch in der Berg-Apotheke die Digitalisierung Einzug gehalten: Kunden können Arzneimittel online bestellen und dies mit einem kostenlosen Botenservice kombinieren. Geplant ist in absehbarer Zeit zudem das E-Rezept, das der Arzt Patienten direkt aufs Smartphone schickt. „Natürlich wird das Rezept auf Papier weiterhin seine Gültigkeit behalten“, beruhigt Ulrich Grothe insbesondere seine ältesten Kunden, die zwar nicht mehr den Gründer der Berg-Apotheke, Oskar Rievers, kennen, sich vielleicht aber noch an dessen Nachfolger, den Apotheker Wilhelm Meyer (1931), oder aber an Ursula Brümmer (ab 1951) erinnern können.

 

Schenefeld, 18.09.2020

Quelle: sh:z

Bericht und Bild: K. Mehlert