Sorgen durch Mitgliederschwund

Einen Veranstaltungskalender in Papierform möchte Angela Wolfsteller an alle Haushalte verteilen. Unterstützung bekommt sie dabei von Alexander Czerwenka.
Einen Veranstaltungskalender in Papierform möchte Angela Wolfsteller an alle Haushalte verteilen. Unterstützung bekommt sie dabei von Alexander Czerwenka.

Während die Gemeinde Schenefeld, die kürzlich Vertreter von Vereinen und Verbänden zu ihrem traditionellen Mehlbüddelessen und zum Erfahrungsaustausch in das Hotel „Zum Nordpol“ eingeladen hatte, sich mit der Entwicklung des Ortes zufrieden zeigte, klagten andere über Mitgliederschwund.

Bürgermeister Hans Heinrich Barnick freute sich über die gute Finanzlage seiner Gemeinde und hob insbesondere die harmonische Zusammenarbeit mit der Gemeindevertretung hervor. „Alle Projekte können finanziell verwirklicht werden“, so der Bürgermeister, der hinzufügte, dass auch neue Wohnungen gebaut würden. Und auch Kindergarten und Grund- und Gemeinschaftsschule freuten sich über steigende Zahlen.

 

Weniger positives gab es von den Vereinsvertretern zu berichten. Leiden doch der ADAC, der Tennisverein, das Blasorchester, der Frauenchor Musica und die Guggenmusikfreunde ebenso unter zu wenigen Mitgliedern wie die Stiftung Krinkberg und der DRK-Ortsverein. Auf Grund rückläufiger Pastorenzahlen werde es zu strukturellen Veränderungen kommen, von der auch die Kirchengemeinde Schenefeld betroffen sein werde, beklagte Pastor Manfred Kaiser und wies darauf hin, dass er selbst in zwei Jahren in den Ruhestand gehen werde. Auf der Seele brannte ihm ein weiteres Thema. Jugendliche hätten sich in der Silvesternacht bei einem Zielschießen mit Böllern auf den Kirchturm gemessen. „Nicht nur der Turm hätte dadurch in Brand geraten können, auch bestand die Gefahr, dass die Kirche abbrennt“, machte Kaiser seinem Ärger Luft.

 

Im weiteren Verlauf berichtete Jörg Timmermann aus der örtlichen Feuerwehr. „Unsere Freiwilligen erfüllen an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr einen gesetzlichen Auftrag“, fasste er zusammen (siehe auch unten).

 

Eine positive Bilanz zog auch der Gewerbe- und Bürgerverein mit seinen vielfältigen Veranstaltungen. Als Vorsitzender berichtete Alexander Czerwenka, dass der Vorstand neu aufgestellt sei und auch in diesem Jahr wieder die traditionellen Veranstaltungen wie Kinderfasching, Kinder- und Lichterfest und den Weihnachtsmarkt ausrichten werde. Der lebendige Adventskalender stünde ebenfalls unter der Federführung des Vereins.

 

Eine positive Bilanz zog anschließend Angela Wolfsteller in doppelter Funktion für den Opelclub Blitzgewitter und für die Landfrauen. Als Sozialausschussvorsitzende hatte sie aber ein besonderes Anliegen: „Ich möchte, dass alle Termine für ein Jahr gesammelt und dann als Wurfzettel an jeden Haushalt verteilt werden.“ Ihr Wunsch sei es zudem, ein Netzwerk zu schaffen und damit Schenefeld als Wohnort für alle Generationen noch attraktiver zu machen.

 

Als stellvertretender Vorsitzender des DRK-Ortsvereins appellierte Christian Bork an alle, zu den Blutspende-Terminen zu kommen. „Die Zahlen sind rückläufig und wirken sich dramatisch aus.“

 

Mit dem Tausch ihrer Gebäude beschäftigen sich in diesem Jahr die Sparkasse Westholstein und das Amt Schenefeld. Amtsdirektor Andreas Faust kündigte an, dass das Amt schon im Juni in die Räume der Sparkasse einziehen werde. Auch berichtete er von den auffallend steigenden Zahlen in der Grundsicherung und beim Wohngeld, was auf höhere Armut hinweise.

 

Wolfgang Dröber von der Stiftung Krinkberg wies darauf hin, dass am Mittwoch, 18. März, ab 19 Uhr im „Zum Nordpol“ die Jahresversammlung mit anschließendem Vortrag zu „Landschaften in Schleswig-Holstein zur Bronzezeit“ stattfinde.

 

Schenefeld, 31. Januar 2020

Quelle: sh:z

Bericht und Bild: K. Mehlert