Maurice Ravel wird wie kaum ein anderer Komponist mit einem Werk assoziiert – dem Boléro. Dieses von Pawel einst selbst als Geniestreich bezeichnete Werk nannte Frank Siebert, Leiter der künstlerischen Leitung des Schleswig-Holsteinischen Musikfestivals (SHMF) in einem Pressegespräch als einen musikalischen Orgasmus.
Ergänzung Bildunterschrift: Mitglieder der Kulturinitiative und Organisatoren vom SHMF freuen sich auf das fünfte Konzert in der Kirche (v. l.): Johann Hansen, Jeanett van Beek, Christian Dutzmann, Viktoria Dutzmann, Frank Siebert, Anja Hansen, Stefanie Grotte, Friedrich Tödt und Carsten Nühs.
„Er entlädt sich, ist raffiniert komponiert, rätselhaft und doch so vertraut.“ Zum fünften Mal ist die Bonifatius-Kirche in der Gemeinde Schenefeld am Sonnabend, 29. Juli, 20 Uhr Spielort des SHMF, in dessen Fokus in diesem Jahr der französische Komponist Maurice Ravel (1875-1937) steht.
In der Schenefelder Kirche wird der spanische Meistergitarrist Pepe Romero das Publikum im Rahmen des Festivalsommers mit Werken von Ravel, Albéniz und de Falla begeistern, so dass die Zuhörer das intensive Klangspiel der Musik mit eigenen Ohren ergründen können.
Frank Siebert zitierte den ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizäcker, der das Festival einst als eine „gigantische musikalische Bürgerinitiative“ bezeichnete. Dank galt daher der Schenefelder Kulturinitiative für das vorbildliche Engagement. „Das Konzert hier in der Kirche ist ein Glanzpunkt - die Messlatte an hier gastierenden Künstlern wird immer größer“.
Unter dem Motto „Los españoles de Ravel“ (Die Spanier von Ravel) wird der 73 Jahre alte und aus Andalusien stammende Romero die schillernde und undurchsichtige Figur des französischen Musikers auf seine Art und Weise darstellen. „Klassik geht über das Ohr direkt ins Herz – bei Ravel allerdings kommt einem das spanisch vor“, versucht Siebert zu erklären. Gleichzeitig aber fügt er hinzu, dass die Musik von Ravel nicht nur eine riesen Bereicherung sei, sondern auch eine spannende Kunst. „Für uns ist die französische Musik eine große Herausforderung, die Freude bringt“. Dass ein Konzert aber nicht nur Spaß bereiten solle ließ Siebert nicht unerwähnt. „Es soll für den Zuhörer auch eine Herausforderung sein - die Musik soll zum Nachdenken anregen und Lust auf das eigene Entdeckertum wecken“.
In der Pause und nach dem Konzert haben die Besucher auch in diesem Jahr die Möglichkeit sich bei Wein, Bier, Käse und Laugengebäck auszutauschen. „Wir freuen uns daher sehr, dass es uns wieder gelungen ist, das Hotel „Zum Nordpol“ und die Landfrauen mit ins Boot zu holen“, sagt Johann Hansen,Vorsitzender der Kulturinitiative.
Da hochklassige Konzerte auch in kleinen Spielstätten und das Engagement des SHMF im musikpädagogischen Bereich nicht alleine durch Eintrittsgelder zu finanzieren sei, bittet die Kulturinitative wieder um Spenden. „Jede Spende, mag sie auch noch so klein sein, wird dankbar entgegen genommen.“ Die Mitglieder der Kulturinitiative weisen darauf hin, dass der Kauf einer Eintrittskarte für 75 Euro auch mit einer Spende verbunden werden könne. Das kartenbezogene Spendenverfahren ist bis zum 31. März möglich. Die so erworbenen Karten liegen voraussichtlich ab Mai in der Bergapotheke zur Abholung bereit. Die schriftliche Kartenbestellung ist ab sofort unter bestellung@shmf.de möglich. Der telefonische und örtliche Kartenvorverkauf beginnen am 3. April.
Spendenkonto: IBAN: DE88222500200090228578 bei der Sparkasse Westholstein.
Schenefeld, 22. März 2017
Quelle: sh:z
Bericht und Bild: K. Mehlert