Flüchtlinge: Caritas soll unterstützen

Ana Kock als Caritas-Migrationsbeauftragte
Ana Kock als Caritas-Migrationsbeauftragte

Er reißt nicht ab - der Strom von Menschen,

die nach Deutschland flüchten. Hier angekommen, stehen sie vor hohen Hürden und sind auf Hilfe angewiesen. Für viele Menschen, die vor Krieg und Armut aus ihren Heimatländern fliehen, ist Deutschland ein Paradies. „Dieses Thema wird uns auch noch einige Zeit bewegen“ ...

Noch Bildunterschrift: Ana Kock als Caritas-Migrationsbeauftragte und Caritas-Sozialreferent Norbert Schmitz (2.v.li) informierten Bürgermeister Hans-Heinrich Barnick (li), den leitenden Verwaltungsbeamten Andreas Faust (2.v.re) und Gemeindevertreter Johann Hansen.


 ...sagte Sozialreferat Norbert Schmitz vom Caritasverband für Schleswig-Holstein im Rahmen einer Infoveranstaltung, auf der er das umfangreiche Konzept zur „Betreuung und Beratung von Asylbewerbern in Gemeinden und Ämtern“ den Mitgliedern des Finanzausschusses der Gemeinde Schenefeld vorstellte. Gleiches tat er bereits vor einiger Zeit auch im Amt Breitenburg, in dem mittlerweile die zahlreichen ehrenamtlichen Betreuer von der hauptamtlichen Organisation bei der Flüchtlingsbetreuung unterstützt werden. „Wir bieten ein gutes Konzept, dass von vier Säulen getragen wird“, betonte Schnitz und fügte hinzu, dass dieses jedoch mehr biete, als inhaltlich geschrieben stehe. Mit dieser Handreichung unterstütze die Caritas Helferkreise sowie  Ehrenamtliche in ihrem Engagement für Flüchtlinge. „Wir wissen aber auch, dass viele ehrenamtliche Helfer an ihre Grenzen stoßen, die Belastung immer größer und dringend professionelle Unterstützung benötigt wird“, fuhr Schmitz fort. Dass für die Asylsuchenden das Paradies auch noch einige Zeit auf sich warten lasse, beweisen die vielen Hürden, die sie auf sich nehmen müssen. Unterstützung bietet die Caritas daher mit einem Willkommenspaket sowie regelmäßigen Besuchen bei den Asylsuchenden an. Grundlegende Informationen in mehreren Sprachen zu öffentlichen Verkehrsmittel und -wege, medizinischer Versorgung, Schulen und Kitas, Tafeln, Kleiderbörsen oder zu zuständigen Beratungsdiensten seien in der Mappe zu finden.  Wichtig sei es zudem, die Neubürger persönlich zu empfangen. „Wir gehen davon aus, dass diese Menschen sowohl nach ihrer Ankunft als auch nach einer Zeit der Eingewöhnung eine regelmäßige Ansprache benötigen“. Des weiteren beinhalte das Konzept eine Krisenintervention und Begleitung zu medizinischen Diensten, Behörden oder sozialen Institutionen. „Unsere Erfahrung hat gezeigt, das es immer wieder zu Krisensituationen kommen kann“, sagt Schmitz und sieht deren Ursprung in traumatisierenden Fluchterfahrungen, in Konflikten nach der Ankunft in der neuen Umgebung oder in familiären oder persönlichen Problemen. „Hier ist dann eine vertrauensvolle Beratung wichtig“. Eine weitere Säule bilde die Netzwerkarbeit und die Förderung ehrenamtlicher Unterstützung. „Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung für Asylsuchende ist deutlich gestiegen“, unterstrich Schmitz und sah es daher als hilfreich an, die Bevölkerung frühzeitig einzubeziehen. Dazu gehören Info-Veranstaltungen, die Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten oder das Herstellen von Kontakten zu Vereinen oder Kirchengemeinden. „Ehrenamtliche, die sich engagieren, benötigen Anleitung und Begleitung“, war sich Schmitz sicher und wies auf Fortbildungen sowie die regelmäßige Begleitung durch eine Fachkraft hin. Nicht unerwähnt ließ er zur Sicherstellung der Kommunikation den Einsatz von ortsnah zur Verfügung stehenden Sprachmittlern. „Um Fahrkosten einzusparen und sich flexibel den Bedürfnissen der Asylanten anzupassen ist es sinnvoll, die Sprachförderung vor Ort aufzubauen“.  Als mögliche Umsetzung des Konzeptes seien für die Betreuung und Beratung des Asylsuchenden Personalkapazitäten erforderlich. „Dies kann durch die Migrationsberatung, die regelmäßige Sprechstunden vor Ort anbietet, geleistet werden“.  Im Rahmen der Veranstaltung informierte auch Ana Kock vom Caritas-Migrationsdienst über ihre positiven Erfahrungen. Erst vor wenigen Wochen habe sie ihre Tätigkeit im Amt Breitenburg aufgenommen. „Es ist an der Zeit, die ehrenamtlichen Helfer zu unterstützen“, sagte die 39-Jährige. Eine ausgebildete Fachkraft, die die Asylsuchenden an die Hand nehme und ihnen die ersten Schritte erkäre, sah Schmitz daher als besonders wichtig an. „So hat unser Package eine andere Anfangsgeschichte“.

 

Schenefeld, 04. Dezember 2015     Quelle: sh:z      Bericht und Bild: K. Mehlert