Viel Karpfen und ein Aal beim Abfischen

Ein Aal, hier ist ein Aal
Ein Aal, hier ist ein Aal

„Ein Aal - hier ist ein Aal“, ruft ein kleiner Junge ganz aufgeregt. Ihm fehlt allerdings der Mut, den zappelnden und glitschigen Fisch mit bloßen Händen einfach von der Fischtreppe, die einst Mühlenteichbesitzer Fritz Gradert für die Kinder hat anfertigen lassen, zu nehmen.

 Zur Hilfe eilt ihm unterdessen Berend Duitsmann. Ausgestattet mit einem Kescher fängt er den Fisch vom Sortiertisch ein und packt den Fisch behutsam in einen der bereitstehenden Behälter.  Eigentlich ist es ein typischer Novembertag - wenn die Temperaturen nicht viel zu milde wären. 

Doch auch die konnten das traditionelle Abfischen der kapitalen Mühlenteichkarpfen nicht verhindern. Der Unternehmer Gradert hatte es auch in diesem Jahr wieder geschafft, zahlreiche Kräfte zu mobilisieren, die ihn bei dieser Aktion tatkräftig unterstützen. Zunächst aber musste das Wasser der rund neun Hektar großen Fläche abgelassen werden. Als nur noch ein kleines Rinnsal in der Teichmitte zu entdecken ist, wird das Schott (Mönch) vor dem Abfluss geöffnet. Jetzt beginnen die fachkundigen Fischwirte und Mitglieder von Angelvereinen, die zappelnden Fische mit großen Keschern aus dem Teichwasser holen.  Die Ernte habe sich gelohnt, zeigte sich Gradert nach dem Abfischen zufrieden. Mehrere tausend Karpfen, Hechte, Schleie und Aale konnten aus dem Mühlenteich  geholt werden. „Leider nur ein einziger Stör“, wundert sich der Teichbesitzer, der seine mehrere Kilogramm schweren Karpfen zum so genanten Ausnüchtern  nach dem Fang sofort in die  bereitgestellten Hälterbecken mit klarem Wasser und Sauerstoffzufuhr setzte. „Dort bleiben sie bis zum Abverkauf“, sagt Gradert, der auch in diesem Jahren wieder von rund 50 kleinen Kinderhänden  unterstützt wurde. „Ich bin in unmittelbarer Nähe des Mühlenteiches aufgewachsen und war selbst als Kind immer gerne bei dieser Aktion dabei“, sagt Gradert, während der die Kinder am Laufband beobachtet. Von dort sammeln die Jungen und Mädchen den Beifang - die kleinen Rotfedern und Weißfische wandern jedoch  schnell wieder in den Mühlenteich.  Die gewichtigen Karpfen können ab sofort bei Fritz Gradert unter 04892/80820 und Detlef Heidemann (04892/2143816) bestellt werden. Einige der Speisekarpfen kehren allerdings auch zum Mühlenteich zurück - wird Arno Harms vom Mühlenteich-Pavillion diese doch auf dem Teller servieren. 

Schenefeld, den 20. November 2015       Quelle: sh:z      Bericht und Bild: K. Mehlert.