Natur vor der Haustür erkunden

Das erste Gruppentreffen war ein Erfolg - darüber freuten sich NABU-Chef Otto Bies (liegend) sowie die Betreuerinnen Christiane Balzereit (li) und Nicole Voß (re)
Das erste Gruppentreffen war ein Erfolg - darüber freuten sich NABU-Chef Otto Bies (liegend) sowie die Betreuerinnen Christiane Balzereit (li) und Nicole Voß (re)

Die Schenefelder Ortsgruppe des Naturschutzbundes (NABU) baut auf den Nachwuchs: Die 1981 ins Leben gerufene Ortsgruppe hat nach fast 30 Jahren wieder eine Gruppe für Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen. Die Idee zur Umsetzung für die Kindergruppe „Naturscouts“ hatten die beiden Natur- und Wildnispädagoginnen Nicole Voß und Christiane Balzereit. Rund eineinhalb Jahre haben sie ihre Idee reifen lassen. „Wir mussten sicher sein, dass eine Regelmäßigkeit da ist und der Gruppe mindestens zwei Betreuer zur Verfügung stehen“, sagt Otto Bies als Vorsitzender der NABU-Ortsgruppe.

Umso erfreuter zeigte er sich, dass rund 15 Kinder im Alter von drei bis 14 Jahren zum ersten Gruppentreffen auf das Gelände der Wildnisschule „Wilde Pfade“ von Nicole Voß nach Aasbüttel gekommen waren. Die Naturschutzkindergruppe will dort alle zwei Wochen, jeweils den zweiten und vierten Montag von 15 bis 17.30 Uhr die Natur vor der Haustür erkunden.

 

Nach einem kurzen Kennenlernen führte die erste Entdeckungstour die Kinder in das angrenzende Waldstück, wo sie sich auf die Suche nach bekannten und unbekannten Dingen aus der Natur machten. „Je nach Jahreszeit werden wir uns entsprechende Themen aussuchen“, beschreiben die Pädagoginnen ihre Gruppenstunden, bei denen die Kinder unter anderem den Spuren eines Igels folgen, Pflanzen und Tiere kennenlernen oder einfach mal erzählen, was sie überhaupt mit der derzeitigen Jahreszeit verbinden. „Wir werden auch experimentieren - und immer an der frischen Luft sein“, sagt Balzereit, die den Kindern Zusammenhänge gerne bildlich darstellen möchte. Ihr sei es besonders wichtig, dass die Kinder lernen auf die Natur zuzugehen und sie mit allen Sinnen erfahren. Denn: Je mehr Sinne beim Lernen beteiligt sind, desto besser prägen sich Kinder neue Erkenntnisse ein. Und die Natur biete nun einmal das beste Spielmaterial - schon beim Spielen mit den Blättern werden mehrere Sinne aktiviert. So lernen die Kinder durch unmittelbares Erleben. „Die Kinder sollen lernen, die Natur mit dem Herzen zu sehen und sich mit ihr zu verbinden“. Da Kinder ohnehin mit einer natürlichen Neugier auf die Natur zur Welt kommen, entwickeln sie durch Spiele, Aktivitäten und Experimente eine rasche Beziehung zur Natur. „Nur was Du kennst, kannst Du schützen und bewahren“, sagt die Natur- und Wildnispädagogin mit dem Ziel, dass auch Kinder, die Flora und Fauna besser kennenlernen, genau das einsetzen werden. Von dem neuen Angebot begeistert zeigten sich aber nicht nur die Eltern, die ihre Sprösslinge zum ersten Gruppentreffen gebracht haben. „Ich wollte dabei sein, weil ich mich für die Natur interessiere und es bestimmt Spaß macht“, sagt der acht Jahre alte Tjark aus Besdorf. Besonders interessieren würde ihn, wie ein Fledermauskasten von innen aussieht. „Fledermäuse siehst du aber nur nachts“, erklärt der ein Jahre ältere Alexander aus Nutteln seinem Klassenkameraden. „Wir freuen uns auf jeden Fall hier zu sein“, waren sich die Jungs einig und begutachteten erst einmal das auf dem Gelände stehende Tipi. „Das steht uns bei schlechtem Wetter zur Verfügung - darin machen wir auch mal ein Feuer und wärmen uns auf“, versprachen die beiden Gruppenleiterinnen und hoffen, zur nächsten Gruppenstunde noch mehr Kinder begrüßen zu können. Anmeldungen sind unter der Telefonnummer 04892/859425 möglich.

 

Schenefeld, 30. Oktober 2015       Quelle: sh:z         Bericht und Bild: K. Mehlert