Baum des Jahres 2021 gepflanzt

v.l. Mitglieder AG Klimaschutz: Angela Wolfsteller, Peter Mau-Hansen, Sibylle Pries, Dunja Pucks  und Bürgermeister Hansen
v.l. Mitglieder AG Klimaschutz: Angela Wolfsteller, Peter Mau-Hansen, Sibylle Pries, Dunja Pucks und Bürgermeister Hansen

Bei schönstem Wetter haben wir heute zum dritten Mal im Rahmen des "Einheitsbuddeln" den Baum des Jahres gepflanzt.

Für diese Jahr war es die Stechpalme, für die wir einen wunderbaren Platz am Ehrenmal im Hohenzollernpark gefunden haben.

Der Einladung des Bürgermeisters in den Park waren ca. 80 Mitbürgerinnen und Mitbürger gefolgt.

Bei schönstem Wetter gab es neben interessanten Informationen zur Stechpalme auch eine Bockwurst und Getränke.

v.l. Bürgermeister Hansen, Dunja Pucks Spender Ehepaar Jenne
v.l. Bürgermeister Hansen, Dunja Pucks Spender Ehepaar Jenne

Zusätzlich spendete das Ehepaar Jenne noch einen wunderbaren Ginko Baum, den zum Jahrtausendwechsel das deutsche „Kuratorium Baum des Jahres“ zum Mahnmal für Umweltschutz und Frieden und zum Baum des Jahrtausends ernannte.

Der Ginkgo gilt als älteste Pflanzenart weltweit. Häufig erreicht das lebende Fossil ein Alter von 1000 Jahren. Mit dem Pflanzen dieses Baumes entsteht zeitgleich ein Monument für die Nachwelt.

Folgend einige Informationen zum Baum des Jahres angelehnt an den Ausführungen von der Website des Vereins "Baum des Jahres e.V. -   https://baum-des-jahres.de/baum-des-jahres/ 

 

Woher kommt der Name – Palme?

Schon unter den Botanikern des 16. Jahrhunderts war Stechpalme der übliche Name für diesen Baum. Die so gar nicht passende Beschreibung als Palme hängt mit der christlichen Tradition zusammen, bei der am Sonntag vor Ostern, dem Palmsonntag, mit einer Prozession an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnert wird. Jesus war damals mit Palmwedeln begrüßt worden. Da es aber in Mitteleuropa keine Palmen gibt und auch anderes Grün zu dieser frühen Jahreszeit kaum vorhanden ist, wurden Sträuße aus Zweigen der Stechpalme – meist zusammen mit Zweigen anderer immergrüner Gehölze – zum kirchlich geweihten Palmwedelersatz.

Ilex, der botanische Gattungsname, ist mittlerweile für viele Leute auch der sehr viel vertrautere Name.

Wie alt ist dieser Baum dem Grunde nach?

Die Stechpalme ist eine Europäerin durch und durch. Sie wuchs schon vor über zwei Millionen Jahren hier auf diesem damals allerdings deutlich wärmeren Kontinent, und zwar in einer subtropischen Waldgesellschaft. Die Stechpalme ist aber trotz des sich abkühlenden Klimas in Europa geblieben. Sie hat sich in die sich ändernden Lebensverhältnisse eingelebt und nur während der periodisch auftretenden Eiszeiten in den Südwesten der Iberischen Halbinsel zurückgezogen. Sie ist also ein bemerkenswertes Relikt aus einem anderen Erdzeitalter.

Heute fühlt sich die Stechpalme in Europa überall dort wohl, wo es dank nicht allzu ferner Meeresflächen recht milde Winter ohne Früh- und Spätfröste und nicht allzu trockene Sommer gibt. Ihr heutiges natürliches Verbreitungsareal ist daher das klimatisch stark durch den Atlantik geprägte Westeuropa von der Südwestküste Norwegens bis zur Iberischen Halbinsel.

Krisengewinnerin

In der heutigen menschengemachten Klimaerwärmung wird die Stechpalme zur Krisengewinnerin. In den letzten drei, vier Jahrzehnten hat sie sich bereits in West-Norwegen entlang der Westküste weiter nach Norden und in Dänemark weiter nach Osten ausbreiten können. Sie hat den Sprung rüber nach Südschweden geschafft. Und von ihren Vorkommen an der deutschen Osteeküste aus erschließt sie sich mittlerweile bereits jenseits der Odermündung in Polen neue Lebensräume.

 

Aber nicht nur an den Grenzen ihres Verbreitungsgebietes, sondern auch innerhalb ihres natürlichen Vorkommens wird sie von dieser Klimaveränderung wohl profitieren. Denn als immergrünes, höchst schattentolerantes Unterholz in Laubwäldern läuft ihre Fotosynthese am wirkungsvollsten in den fünf bis sechs lichtreiche Monate des Winterhalbjahres, wenn diese Wälder ohne Laub dastehen. Lediglich an Frosttagen findet keine Fotosynthese statt. Aber schon ab 0 Grad C springt die Fotosynthese – wenn auch auf niedrigem Niveau – wieder an. Da nun aber infolge der Klimaveränderung die Winter milder werden und die Frühjahrstemperaturen eher ansteigen, wird das der Stechpalme sicherlich einen Vitalitätsschub bringen. Ob und wie stark sich dies auf die Ausbreitung und Dichte der Stechpalmenvorkommen innerhalb der Wälder auswirken wird, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen.

 

Die kultivierte Stechpalme

Schon früh wurden Stechpalmen wegen ihrer wehrhaften und immergrünen Belaubung sowie ihrer hohen Austriebfreudigkeit nach Beschneidung als Heckengehölz verwendet. Besonders in England gehörten sie zu den typischen Gehölzen, mit denen dort Äcker und Weiden eingegrenzt wurden. Vermutlich machte sie auch ihr hoffnungsgebendes Immergrün zu einem gerne gepflanzten Hausbaum. Auch in Park- und Grünanlagen und privaten Gärten sind fast immer zumindest ein paar Stechpalmen zu entdecken.

 

Die Stechpalme ist ein Paradebeispiel für gelebten Artenschutz. Die Bestände haben sich in den letzten hundert Jahren in Deutschland deutlich erholt. Sie ist Bestandteil des Ziels, den Umbau unserer Wälder zu klimaangepassten Mischwäldern weiter voranzubringen.

Die Blüten der Stechpalme dienen im Sommer Bienen als Nahrung und im Winter bieten die roten Beeren vor allem Vögeln eine Nahrungsquelle.

 

Die Stechpalme wurde lange Zeit gerodet, weil ihre Zweige zu Feiertagsdekoration verwendet wurden. Seit etwa hundert Jahren hat die Baumart aber als Weihnachtsdeko ausgedient und steht in Deutschland unter besonderem Schutz.