Saft aus 400 Kilogramm Äpfeln

Nicole Voß erklärt  v .l. Greta (5) und Janni (7) die Funktion des Hächslers.
Nicole Voß erklärt v .l. Greta (5) und Janni (7) die Funktion des Hächslers.

Dass Apfelsaft weder in Flaschen noch in Tetra Paks wächst, sondern in einem aufwendigen Verfahren hergestellt wird, erfuhren jetzt die kleinen Naturscouts der Nabu-Gruppe Schenefeld. Im Rahmen ihres wöchentlichen Gruppentreffens auf dem Gelände der Wildnisschule „Wilde Pfade“ von Nicole und Reimar Voß in Aasbüttel stand kürzlich das Pressen von Apfelsaft auf dem Plan.

Reimar Voß  befüllt die Saftpresse mit kleinen Apfelstücken.
Reimar Voß befüllt die Saftpresse mit kleinen Apfelstücken.

Rund 400 Kilogramm Äpfel hatten Nicole und Reimar Voß von ihren eigenen Apfelbäumen geerntet. „Einige Kinder haben aber auch noch welche mitgebracht“, sagt Nicole Voß. Der Natur- und Wildnispädagogin sei es besonders wichtig den Kindern zu zeigen, wie einfach doch die Herstellung eigener Lebensmittel sei. „So einfach wie möglich etwas gestalten“, ist unser Ziel sagt Voß, die bereits im vergangenen Jahr mit den kleinen Naturschützern rund 120 Liter Apfelsaft produzierte.

Geschmacksprobe: v.l Bendix und Nevio
Geschmacksprobe: v.l Bendix und Nevio

Dieser diene den Kindern und Betreuern gerade in der kälter werdenden Jahreszeit als winterlicher Apfelpunsch als gute Wärmequelle. Schließlich halten sich die Jungen und Mädchen während ihrer Gruppenstunden ausschließlich im Freien auf. Mal sind es Entdeckungstouren in das angrenzende Waldstück, ein anderes Mal folgen sie den Spuren heimischer Tiere, lernen Pflanzen und Tiere kennen oder experimentieren mit dem, was die Natur alles so zu bieten habe.

Nur so sei es möglich, dass die Naturscouts lernen, auf die Natur zuzugehen und sie mit allen Sinnen zu erfahren. Und genau das taten die jüngsten Mitglieder des Nabu auch beim Apfelsaft pressen. Gleichzeitig stellten sie aber auch fest, dass man für das Pressen viel Kraft benötige. Zunächst aber mussten die Äpfel klein geschnitten werden, ehe sie in den Hächsler zur weiteren Zerkleinerung kamen. Erst danach wurden die Apfelstücke wie zu früheren Zeiten mit Hilfe einer handbetriebenen Mostpresse zu Saft verarbeitet. „Doch damit ist es noch nicht getan“, erklärt Reimar Voß den Kindern. „Um den Saft vor dem Abfüllen keimfrei zu machen, muss er für wenige Minuten bei 70 Grad erhitzt werden.“ Erst danach wurde mit der Abfüllung in Flaschen begonnen. Die erste Geschmacksprobe durften Nevio und sein Freund Bendix machen: „Ob der besser schmeckt, als vom Aldi kann ich erst sagen wenn ich probiert habe“, sagt der fünf Jahre alte Nevio, der zum Entsetzen von Reimar und Nicole Voß keinen Unterscheid zu dem Supermarkt-Apfelsaft feststellen konnte. „Dann hat Herr Aldi sich wohl sehr viel Mühe gegeben“, scherzte Reimar Voß und freute sich umso mehr, dass die Kinder zumindest wussten, dass selbst hergestellter Apfelsaft doch wesentlich gesünder sei, als ein aus Apfelsaftkonzentrat Hergestellter.

 

Schenefeld, 29. September 2017

Quelle: sh:z

Bericht und Bild: K. Mehlert