Wortakrobatin reist mit den "Wölfen" durch Buchstabenwelt

Regina Schwarz hatte für jedes Kind einen Buchstaben mitgebracht.
Regina Schwarz hatte für jedes Kind einen Buchstaben mitgebracht.

Die Vorschulkinder des Kindergartens Schenefeld lernten sie nicht nur als eine tolle Geschichtenerzählerin kennen, sondern auch als eine große Wortakrobatin. Zum ersten Mal gastierte die Kinderbuchautorin Regina Schwarz in der Einrichtung und zog die „Wölfe“ mit ihrem Buch „Merkwürdige Mutproben.

Ein ABC für Wagemutige“ sofort in ihren Bann. Gemeinsam wanderte die Autorin mit den Kindern durch verschiedene Buchstabenwelten, so dass die Reise natürlich bei den Antilopen, die auf angeseilten Affenbrotbäumen angeln oder dem Affen, der gerade einen Ahorn aus Aachen verschenkt, begann. In ihrem von Julia Dürr illustrierten Buch führte die Autorin die Kinder auf der kunterbunten und außergewöhnlichen Reise quer durch das Alphabet, so dass die Jungen und Mädchen auch die merkwürdigen Mutproben der im Buch beschriebenen namenlosen Kinder kennenlernten. Und die hatten es in sich. Galt es doch nicht nur kränkelnde, kitzelige Krokodile kess auf die knurrenden, kugelrunden Kullerbäuche zu küssen, mittags mit missmutigen Maulwürfen eine mächtig muntere Marmeladenschlacht zu machen oder wacker wutschnaubende Wildschweine im weihnachtlichen Winterwald zu wärmen. Das Besondere an dem 32-seitigen Buch sei, dass die Wörter, die die Mutprobe erklären fast alle mit demselben Buchstaben beginnen und Seite um Seite in alphabetischer Reihenfolge abgehandelt werden. So tauchen die beiden namenlosen Kinder in ihren Abenteuern in eine Welt voller lustiger, merkwürdiger und phantasievoller Alliterationen ein und helfen insbesondere den Vorschulindern auf spielerische Weise lesen zu lernen. „Jeder Seite im Buch ist ein Buchstabe gewidmet, angefangen beim A wie Affe bis hin zu Z wie Zitrone“, sagt die Autorin und fügt hinzu, dass die Seiten neben der textlichen und auch bildlich gestalteten Mutprobe auch Begrifflichkeiten, Situationen und Objekte beinhalten, die mit dem jeweilig passenden Buchstaben beginnen. Die Kinder konnten daher auf den Seiten des Buches, welches die Autorin in einer extra großen Ausführung dabeihatte, Begriffe suchen. Dass die Vorschulkinder schon jetzt ein großes Interesse an Worten und Anlauten haben wurde schnell deutlich. Insbesondere als der kleine Paulo den „Butt“ als eher unbekannten Fisch auf der B- Seite entdeckte. Darüber hinaus beantwortete die Autorin den Kindern alle Fragen, die sie über die Entstehung eines Buches wissen wollten. Unterschätzt hatten diese die aufwendige Arbeit - insbesondere die der Illustratorin. Auf die Frage, wieviel Zeit diese wohl für die Illustration eines solchen Buches investiere überlegten die Kinder kurz und antworteten: „Vier Stunden“ oder „Vier Tage“. Überrascht waren sie als sie hörten, dass man gut vier Monate dafür benötige.

Zum Abschluss gestalteten die Kinder mit Hilfe der Erzieherinnen ihr eigenes ABC-Haus und füllten dieses mit Eseln, Eidechsen oder Raketen. Da die Autorin den Kindern die Lesung und das Buch geschenkt hatte und auf das übliche Honorar verzichtete, bedankten sich die Kinder mit einem kleinen Geschnek. Freunde an dem Vormittag aber hatte auch die Autorin selbst. Spontan schlug sie vor, eine solche oder ähnliche Aktion gerne noch einmal zu wiederholen. „Auch für die jüngeren Kinder der Einrichtung“.

 

Schenefeld, 11. November 2016

Quell: sh:z

Bericht und Bild: K. Mehlert